Geschichte der Österreichfahne

Die Wurzeln der heutigen öster­reichischen Flagge rei­chen bis ins 13. Jahr­hundert zurück. Als Ur­sprung dieser Sym­bolik gilt das Wappen des an­gesehenen Baben­bergers Heinrich II. Jasomir­gott. Ein bedeut­samer Moment in der Geschichte Öster­reichs war die Er­hebung zum Herzog­tum im Jahr 1156, zu die­ser Zeit zierte das ein­köpfige Adler­wappen das Bild. Dieses einzig­artige Emblem wurde später durch das mar­kante rot-weiß-rote Binden­schild ersetzt, das einen Wende­punkt in der Heral­dik (Wappen­kunde) markiert und erst­mals diese be­merkens­werte Farb­kombination präsentiert.

Die Legende des Bindenschilds erzählt von der Belagerung von Akkon­ während des Dritten Kreuzzugs (1189–1191), an dem auch der mutige Herzog Leopold V. von Babenberg teilnahm. Nach der Schlacht wurde sein Gewand von Blut durchtränkt, bis auf einen weißen Streifen – die spätere "Binde" – an der Stelle, wo sein Schwertgurt verlief. ­Dieses Symbol aus Blut und Tapferkeit wurde zur Grundlage einer bedeutenden österreichischen Legende, die bis heute die Geschichte des Landes mitprägt.

Die rot-­weiß-rote Flagge fand be­reits im mittel­alterlichen Öster­reich bei verschiedenen Anlässen Ver­wendung. Trotz ihrer zeit­weisen Vernach­lässigung, blieben die Far­ben auf dem Brust­schild des Reichsadlers der Habs­burger erhalten. 1786 legte Kaiser Joseph II. diese Far­ben als See­flagge fest, doch offi­zielle An­lässe zierten weiter­hin die kaiserlichen Farben Schwarz-­Gelb. Erst mit dem Ende der Mo­narchie 1918, wurde das rot-weiß-rote Design zur offi­ziellen Flagge der Re­publik Öster­reich. Auch die Habsburger Dynastie nutzte trotz ihrer Herr­schaft das rot-weiß-rote Sym­bol, welches während des Heiligen Rö­mischen Reiches und des Öster­reichischen Kaiser­reichs weiter­hin als Identifikations­symbol und Dynastie-­Repräsen­tation diente.

Mit den revolutionären Ver­änderungen des 19. Jahr­hunderts begann die rot-­weiß-­rote Flagge, eine tiefere Be­deutung an­zunehmen. Während der März­revolution von 1848 wurde die Flagge offiziell als Fahne der da­maligen Erz­herzog­tümer an­erkannt. Dies markierte einen Wende­punkt, an dem die Farben nicht mehr nur die Dynastie re­präsen­tierten, sondern zu einem nationalen Symbol der Einheit und des Zusammen­halts wurden.

Der Beginn des 20. Jahr­hunderts brachte weitere Ver­änderungen. Während der Zeit des National­sozialismus wurde die öster­reich­ische Flagge durch die Haken­kreuz­fahne verdrängt, und es dauerte bis zur Be­freiung 1945, bis Öster­reich seine Un­abhängig­keit wieder­erlangte und die rot-­weiß-­rote Trikolore wieder in den Mittel­punkt rückte. Die Flagge stand für die Rück­kehr zur Frei­heit und Demo­kratie und symbol­isierte die Hoffnung auf eine bes­sere Zukunft.